Die Kunst der Zigarrenherstellung in Nicaragua

27. Januar 2024 0 Von chrissi
Die Kunst der Zigarrenherstellung in Nicaragua

ist bekannt für seine hochwertigen Zigarren, die überwiegend in die USA exportiert werden. Hinter jedem dieser sorgfältig handgefertigten Produkte steckt die jahrzehntelange Erfahrung von Experten wie Aristo Torres. Torres, ein 56-jähriger Arbeiter mit grauem Haar und gebräunter Haut, ist seit vier Jahrzehnten in der Zigarrenindustrie tätig. Er ist ein sogenannter „Bonchero“, jemand, der für die Mischung der Tabakblätter verantwortlich ist, die das Innere der Zigarre bilden.

Die Kunst des Zigarrenbindens erfordert ein tiefes Verständnis der verschiedenen Tabaksorten und wie sie kombiniert werden können, um einzigartige Aromen und Texturen zu erzeugen. Diese Fähigkeit, gepaart mit der hohen Qualität des nicaraguanischen Tabaks, hat dazu beigetragen, dass die Zigarren des Landes weltweit geschätzt werden.

Warum sind nicaraguanische Zigarren so begehrt?

Nicaraguanischer Tabak ist besonders wegen des vulkanischen Bodens, auf dem er angebaut wird, und des sorgfältigen Herstellungsprozesses der Zigarren beliebt. Die vulkanischen Böden sind reich an Mineralien und Nährstoffen, die dem Tabak seine einzigartigen Eigenschaften verleihen. Zudem bietet das tropische Klima Nicaraguas ideale Bedingungen für den Tabakanbau.

Laut Andrés Díaz Cote, einem passionierten Zigarrenraucher seit 25 Jahren, zeichnen sich nicaraguanische Tabake durch einen starken, vollen Geschmack aus. Sie sind reich an Aromen, haben einen guten Körper und sind rund im Geschmack. Einige Sorten haben sogar eine würzige Note. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist, dass sie perfekt ziehen und gleichmäßig abbrennen.

Das Tabakgeschäft in Nicaragua entstand in den 1960er Jahren auf Initiative von kubanischen Einwanderern, die nach der Revolution von 1959 die Insel verließen. Sie entdeckten die vulkanischen Böden im Departement Estelí, die sich als ideal für den Tabakanbau erwiesen. Seitdem hat sich das Geschäft stetig entwickelt und nicaraguanische Zigarren gehören heute zu den besten der Welt.

Die globale Reichweite nicaraguanischer Zigarren

Nicaraguanische Zigarren werden in mehr als 90 Ländern weltweit geraucht. In Estelí, einer Stadt etwa 150 km nördlich von Managua, gibt es über 150 Unternehmen, die in der tätig sind. Diese reichen von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis hin zu Verpackungsmaterialien und Zigarrenfabriken. Viele der weltweit anerkannten Top-Marken stammen aus Nicaragua.

Der US-Unternehmer Rocky Patel, der auch Zigarren in Honduras und der Dominikanischen Republik produziert, ist der Meinung, dass die besten Zigarren der Welt derzeit aus Nicaragua kommen. Sie sind sehr beliebt, ob in den USA oder in den 92 Ländern weltweit, in denen sie verkauft werden.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Zigarrenindustrie

Mit dem Ausbruch der - befürchteten die Tabakbauern in Nicaragua zunächst einen Geschäftsrückgang. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens richteten viele Menschen zu Hause Arbeits- und Rauchbereiche ein, was zu einem Anstieg der Verkäufe führte.

Laut Manuel Rubio, dem Präsidenten der Nicaraguanischen Kammer der Tabakbauern, hat die Pandemie sogar dazu beigetragen, neue Raucher zu gewinnen. 85% der Produktion geht in die USA, mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Dollar im Jahr 2023. Der Rest geht hauptsächlich in europäische Länder. In den USA werden nicaraguanische Zigarren bevorzugt, da kubanische Zigarren dort nicht verkauft werden dürfen.

Die Kammer vereint 26 Tabakunternehmen, an denen neben Nicaraguern auch Nachkommen von Kubanern sowie US-amerikanische, kanadische und europäische Investoren beteiligt sind.

Wachstum und Expansion der Zigarrenindustrie

Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von rund 10 bis 15% in mehreren der großen Unternehmen erwartet. Dies betrifft alle Bereiche, vom Anbau auf etwa 4.900 Hektar bis hin zur Logistik und Herstellung von Zigarren. Etwa 35.000 Menschen arbeiten direkt in der Region Estelí, von wo aus sich die Branche auf Jalapa im nördlichen Departement Nueva Segovia ausgeweitet hat.

Es gibt auch Pläne zur Expansion nach Somoto im nördlichen Departement Madriz und südlich nach Ometepe, der größten Insel im See Cocibolca. Landesweit sind mehr als 65.000 Menschen auf Plantagen, in Trocknungsanlagen, Behandlungszentren und Zigarrenfabriken beschäftigt.

Fazit

Nicaragua hat sich zu einem wichtigen Akteur in der globalen Zigarrenindustrie entwickelt. Die des Tabaks, die Expertise der Arbeiter und die einzigartigen vulkanischen Böden haben dazu beigetragen, dass nicaraguanische Zigarren weltweit geschätzt werden. Trotz der Herausforderungen der COVID-19-Pandemie konnte die Branche sogar neue Raucher gewinnen und ihre Verkäufe steigern. Mit Plänen für weitere Expansion und Wachstum steht die nicaraguanische Zigarrenindustrie vor einer vielversprechenden Zukunft.

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